: Die Doktor-Dissertation von Edith Stein, im Jahre 1916. / ( Inklusive Eintrittskarte Eucharistiefeier Seligsprechung Edith Stein, 1 Mai 1987. )

Edith Stein, Jüdin, Atheistin, Philosophin, Pädagogin, Karmelitin und Martyrin in Auschwitz is durch Ihr Lebenzeugnis eine unverzichtbare Gestalt geworden.

Hier wird ein Reprint ihrer 1917 zum erstenmal veröffentlichten Dissertation " Zum Problem der Einfühlung " vorgelegt. Die Husserlschülerin promovierte 1916 In Freiburg im Breisgau, wohin der Begründer der Phänomenologie, Edmund Husserl, 1916 von Göttingen berufen worden war. Neben Husserl war es vor allem Max Scheler und Adolf Reinach, die Edith Steins Nachforschungen anregten und prägten.

Professor Dr. Johannex Lotz SJ hat eine Hinführung zur 2. Auflage geschrieben, um den Leser den Stand der Forschung sowie einen Einblick in Edith Steins Denken zu geben.
Das Problem der Einfühlung wird in einer Scharfsinnigen Analyse dargelegt. Die behandelte Frage wird nicht isoliert gesehen, sondern in weitergreifende Zusammenhänge eingebracht.
Lotz führt uns in Steins Denken ein:
"Die Klärung des Wesens, der Einfühlung führt zu der Frage, wie sich in unserem Erleben das psychophysische Individuum konstituiert, weil uns das fremde Seelenleben einzig in seinem leiblichen Äusserungen entgegentritt.

Der Weg zum anderen Individuum wird durch den Blick auf das eigene bereitet. Mein Ich entfaltet sich in dem Strom meiner Erlebnisse, die ein qualitativ Gepräge aufweisen, das von meiner Seele bestimmt ist und in meinen Leib sich Ausdruck verschafft. Den Leib erfahre ich als meinen dadurch, dass ich ihn nicht nur von aussen wahrnehme, sondern von innen empfinde; und beim echten Ausdruck besteht zwischen dem Innern und dem Aussen nicht nur eine Kausal- sondern ein Sinnzusammenhang.
Dem Übergang zum anderen Invidiuum vollziehe ich, indem ich mich in dem fremde Leib versetze und mich in die Erlebnisse einfühle, die in dessen Äusserungen sich verleiblichen und so zum Ausdruck kommen. Dabei erfasse ich das Fremde in Analogie zu mir selbst oder als meinesgleichen, was umso treffender gelingt, je mehr wir im Typus übereinstimmen. Rückwirkend erweist sich die Kostitution des fremden Individuums als eine wichtige Hilfe zur vollen Konstitution des eigenen. "