Der Vater: das ist Adolf Lorenz, weoltberühmter Orthopäde, der als erster die angeborene Hüftgelenksluxation unblutig behandelt hat - wie sein Sohn meint, vorwiegend inspiriert von seiner Verehrung für weibliche Schönheit! Dieser Verehrung gab er bis in sein hohes Alter (er starb 1946 mit 92 Jahren) ebenso unbekümmert Ausdruck, wie er auch sonst Konventionen handhabte, trotz aller vorwurfsvollen »Aber Adolf«s seiner klugen Ehefrau. - Der Sohn: das ist der Erstgeborene, der 18 Jahre ältere Bruder des ihn später an Ruhm weit überflügelnden Konrad, zunächst aber als »Bubikatzi« allein der Sportbegeisterung des Vaters ausgesetzt - was einen Kollegen zu der Bemerkung veranlaßte: »Na, Lorenz, ham S' wieder amal probiert, Ihneren Bubn umbringen? Ersäufen diesman? Sie san a bahnbrechender Orthopäde, aber mit Ihrem Bubn.san S' geradezu deppert!« Immerhin ist das alles dem Bubn aber recht gut bekommen, er wurde Assistant seines Vaters und teilte dessen arbeits- und erfolgreiches Leben jahrzehntelang. Auf Wunsch des »Alten« hat er dessen Leben erzählt, in Anekdoten meist, weltläufig, souverän, mit Wiener Charme - ein Leben wie im Märchen: Das Kind armer Eltern wird durch Fleiß und Tüchtigkeit ein berühmter Mann und beschließt sein langes, glückliches Leben als Schloßherr. »In seinem Buch reiht Albert Lorenz, humorvoll und frisch erzählend, eine Erinnerung an die andere - und mit dem liebenswert-kauzigen Vater steigt das kaiserliche Österreich und das Leben im damaligen Europa und Amerika mit herauf. Ein von der ersten bis zur letzten Seite erfreuliches Werk!« (DU)