Sind Menschen ohne Papiere, die sogenannten ‘Illegalen’, rechtlos? Welche Möglichkeiten haben sie, die ihnen zustehenden Rechte auch zu erhalten? Fest stelit: Illegalitat ist langst kein Randthema mehr, sondern ein Kernproblem im europaischen Migrationsgeschehen. Angesichts des Elends, in dem ‘Illegale’ leben und leiden und der Konflikte, die sich lang- fristig sowohl für sie als auch für unscre Cesellschaft aus dieser Situation ergeben, stellt sich zunehmend die Frage, welche Verantwortung unser Staat für diese hier lebenden Menschen hat. Jörg Alt und Ralf Fodor unterslichen in diesem Buch erstmals den bisher tabuisierten Themenkomplex aus gesellschaftspolitischer wie aus jUristischer Sicht.
Im eisten Teil entwickelt Jörg Alt ein Rahinenwerk, auf dessen Grundlage trotz unterschiedlicherweltanschaulicher Hintergriinde einekonstruktive Begegnung zwi- schen den Menschen ohne Papieren und der iibrigen Gesellschaft möglich vvird. So ergeben sich politische Konsequenzen. die nicht nur der Faktenlage angemessen sondern auch in der derzeitigen bundesrepublikanischen Gesellschaft begründbar. erreichbar und durchsetzbar sind.
Das im zvveiten Teil vviedergegebene Rechtsgutachten von Ralf Fodor, erstellt im Auftrag des Erzbischöflichen Ordinariats Berlin, schafft in diesem Bereich erstmalig rechtsbegriffliche Klarheit und Ansatze zur Rechtssicherheit. Es begutachtet Fra- gen zu wesentlichen Rechten von „Menschen ohne Aufenthaltsrecht und ohne Dul- dung“ sowie Fragen nach dem Strafbarkeitsrisiko für Angehörige ausgewahlter Be- rufsgruppen, die in ihrem beruflichen Kontext mit diesen Frauen. Kindem und Man- nem zu tun haben. Besonders die dringlichen humanitaren Fragestellungen wie die Einklagbarkeit von teilweise oder vollstandig vorenthaltenem Lohn, die Ansprüche auf Leistungen des staatlichen Gesundheitswesens oder das Recht auf Beschulung an öffentlichen Schulen werden umfassend untersucht.