Eines der größten musealen Vorhaben der letzten Jahrzehnte: die Sigismundus-Ausstellung in Budapest und Luxemburg. Tyrann, Agent, Verschwender? Sigismund von Luxemburg (*1368-1437), König von Ungarn (1387), König (1410/11) und Kaiser (1433) des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation eine umstrittene Persönlichkeit, deren Aktionsradius von Konstantinopel bis London, von Krakau bis Rom reichte wird im Mittelpunkt der Ausstellung, die gemeinsam vom Museum der Bildenden Künste in Budapest und vom Musee National d´Histoire et d´Art in Luxemburg 2006 veranstaltet wird, stehen. Der Katalog beleuchtet die vielschichtige Persönlichkeit Sigismundus’ von Luxemburg, jenes bedeutendsten europäischen Herrschers des Spätmittelalters. Ihm gelang es zum ersten und in dieser Form auch zum letzten Mal, das gewaltige Territorium des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation mit der größten Monarchie Ostmitteleuropas, dem auch Kroatien und Dalmatien einschließenden Ungarischen Königreich, in Personalunion zu vereinen. Welche Rolle spielte er bei der Erneuerung der Kultur um 1400, dem Triumph der internationalen Gotik und dem Zustandekommen des mitteleuropäischen Wunders der Kunst? Brachte die unvergleichlich turbulente Zeit seiner Herrschaft die Dämmerung des Mittelalters oder den aufrüttelnden Anbruch der Neuzeit? Die 41 Studien des Bandes stellen diese mehr oder weniger unbekannte kulturelle Region Europas in einem überzeugenden, neuen Licht dar.

Ausstellungskatalog ; Budapest, Szépmuveszeti Muzeum, 18. März - 18. Juni 2006 ; Luxemburg, Musée National d'Histoire et d'Art, 13. Juli - 15. Oktober 2006. hrsg. von Imre Takács. Unter Mitarb. von . [Dt. von Piroska Draskóczy . Sprachliche Bearb.: Heinke Fabritius . Kartogr. und Genealogien: EnikÅ Csukovits ; Béla Nagy]