In der Geschichte der europaischen Keramik spielen die Delfter Fayencen eine hervorragende Rolle. In dem Augenblick, da die Bedeutung nachzulassen begann, die die ita- lienischen Majoliken wahrend der Renaissance erlangt hatten, begründeten die Töpfer von Delft eine neue Stilrichtung. Dabei konnten sie auf die fernöstliche Kunst zurückgreifen, die in Holland durch die Tatigkeit der Niederländisch-Ostindischen Kompaniegut bekannt war. Ihrem Vorbild eiferten bald französische, italienische, spanische, englische und andere Werkstatten nach. Der Autor, Konservator am Musée national de Céramique in Sèvres, schildert in diesem reich illustrierten Werk die stilistische und formale Entwicklung der Delfter Fayencen im 17. und l8.Jahrhundert, stellt die Maler und ihre ungewöhnlichen Dekortechniken vor, beschreibt Marken und Signaturen und bestimmt den Platz, den Delft in der europaischen Keramik einnimmt. Die groftformatigen Abbildungen, die von ausfiihrlichen Erlauterungen begleitet sind, zeigen die Meisterwerke der Delfter Töpfer und vermitteln dem Leser ein eindrucksvolles Bild von Entstehung und Werdegang der Delfter Manufakturen und ihrer Arbeiten, die unzahlige Liebhaber in aller Welt gefundcn haben. Hier wird alien Keramikfreunden eine zuverlassige Gesamtschau iiber eine Produktion geboten, die zu den Höhepunkten europäischen Kunsthandwerks zu zahlen ist.