Grün ist blöd. Rot ist viel besser! Alle Kinder in der Schule tragen rote Kappen. Dani will also auch eine. Die Eltern haben Einwände. Doch vergeblich, das Drängen des kleinen Dachses hört nicht auf und ist schließlich von Erfolg gekrönt. Mama und Papa geben nach. Aber es gibt keine rote Mütze mehr zu kaufen. Das nächste Familiendrama scheint vorprogrammiert. Die Eltern basteln also in einer Nacht- und Nebelaktion eine leuchtend rote Kappe aus Papas Weste. Dani ist glücklich. Stolz schmückt er seinen Kopf mit der neuen Bedeckung und macht sich auf den Weg in die Schule. Doch ein Wirbelwind -- seinem windigen Wesen ganz entsprechend -- bringt wieder alles durcheinander und weht die Kappe einfach weg. Dani ist verzweifelt und macht sich mit seinen Eltern auf die Suche nach der verlorenen Kopfbedeckung. Nach einiger Zeit wird die Suche von Erfolg gekrönt. Und zum Schluss gibt es noch eine überraschende Wendung.
Kinder tun sich naturgemäß schwer, Ratschläge ihrer Eltern anzunehmen. Sie müssen ihre eigenen Erfahrungen machen. Christine Nöstlingers Verdienst ist es, mit ihrem Text einen typischen Elternspruch wie "Man muss nicht immer haben, was alle anderen haben" für Kinder nachvollziehbar gemacht zu haben. Dazu bedient sie sich einer Mischung aus gepflegtem Schriftdeutsch und kindlicher Umgangssprache. So lässt sie den Dachs Dani stellvertretend für die kleinen Leser erfahren, dass es im Leben Wichtigeres als eine rote Kappe gibt. Die vorwiegend in dezenten Farben gehaltenen Illustrationen greifen die Handlung auf, bieten darüber hinaus aber wenig Zusätzliches.