Diese Biographie setzt sich in erster Linie aus Dokumenten und Bildern zusammen. Arnold Schönberg selbst hatte von Anfang an das Bedürfnis nach Aufzeichnung und Bewahrung jener Ideen und Dokumente verspürt, die später die Geschichte seines Lebens und seiner Kunst erzählen sollten. Mehrere Male mußteer die Aufenthaltsorte wechseln: er verließ Österreich dreimal, um nach Deutschland zu gehen, lebte in Holland und Spanien und ging schließlich nach Amerika, als die Nationalsozialisten an die Macht kamen. Gegen Ende seines Lebens überlegte er sogar, nach Neuseeland oder Australien zu übersiedeln. Über all diese Ortswechsel hinweg begleiteten ihn seine musikalischen Manuskripte, seine theoretischen und literarischen Schriften, Tage-und Notizbücher, seine Bilder, Konzertprogramme, seine Sammlung von Zeitungs-ausschnitten, seine Briefkorrespondenz, Rechnungen und Quittungen. Auch seine Bibliothek und die Möbel, darunter ein Stutzflügel und ein Harmonium sowie der Großteil der Einrichtungsgegenstände, folgten ihm überallhin. Das Arbeitszimmer seines letzten Hauses in Los Angeles gab einem das Gefühl, sich eher in Mitteleuropa als in Hollywood zu befinden. Vielleicht trug er gerade deswegen, weil er keine permanente Bleibe hatte, seine eigene Welt mit sich. Die große Zahl an Dokumenten blieb nach Schönbergs Tod 1951 unangetastet. Solange seine Witwe lebte, blieb der gesamte Nachlaß im Haus verwahrt. Nach ihrem Tod traten die Erben in Verhandlungen mit verschiedenen Institutionen und gaben schließlich in einer Schenkung den Nachlaß an die University of Southern California, wo er heute im Archiv des Arnold Schoenberg Institutes untergebracht ist. Kurz vor seinem Tod hatte Schönberg bereits seine gesamte Briefkorrespondenz - an die 10.000 Briefe, die er erhalten bzw. Kopien solcher, die er geschrieben hatte -, ebenfalls in einer Schenkung der Library of Congress, Washington D.C. überlassen.